Pressemitteilung vom 23.09.2013
Business Angel des Jahres 2013 kommt aus Mecklenburg-Vorpommern: „Goldene Nase“ für Dr. Christian Schultz, Neubrandenburg
Vorschlagende Start-ups aus Berlin, Köln und Rostock
Essen, Neubrandenburg, Karlsruhe: Dieser Mann muss sich den Tag länger als 24 Stunden zaubern können. Er übt einen Beruf als Kieferorthopäde aus, schreibt Fachbücher, hält mehrere Patente und hat auch noch Zeit, als Business Angel seine Flügel über Start-ups auszubreiten. Dr. Christian Schultz wurde heute in Karlsruhe auf dem BAND .Business Angels Summit 2013 zum diesjährigen Preisträger der „Goldenen Nase“ und damit zum „Business Angel des Jahres 2013“ gekürt. Er erhielt den (undotierten) Preis auf Vorschlag von drei Start-ups: itravel individual travel gmbh, Köln, EN3 GmbH, Rostock und UPcload GmbH, Berlin.
Business Angels sind private Investoren, die junge Unternehmen finanzieren und ihnen gleichzeitig mit Know-how und Kontakten helfen, im Markt zu bestehen. Die „Goldene Nase“ wird seit 2001 einmal jährlich von BAND, Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., dem Verband der Business Angels und ihrer Netzwerke, verliehen. Die Ehrung heißt so, weil der Business Angel bei der Auswahl ein gutes Näschen für das richtige Unter-nehmen braucht und weil beide Seiten sich unbedingt „riechen“ können müssen. Krisensituationen, die bei jungen Unternehmen immer auftreten, können sonst nicht überstanden werden. Preisträger der „Goldenen Nase“ kann nur werden, wer von einem Unternehmen, in das er als Business Angel investiert hat, vorgeschlagen worden ist.
Neben Schultz nominiert für die Ehrung war der Business Angel Günter Wiskot, Marxzell bei Karlsruhe, Mitglied des Cyber Forums Karlsruhe, Inhaber mehrerer Softwarefirmen und zugleich bekannt als Indienspezialist.
Dr. Christian Schultz, der neue Preisträger, gebürtig in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) investiert seit 1998 in junge Technologieunternehmen, die er zugleich mit seinem großen Know-how bei auftretenden Fragen und Problemen, wie sie für die Grün-dungsphase typisch sind, sehr zielgerichtet unterstützt. Schon der BAFÖG Student Schultz war zum Zwecke der Studienfinanzierung unternehmerisch tätig. Gemeinsam mit Freunden hat er damals auch den ersten Börsenverein an einer ostdeutschen Hochschule und den Bundesverband der Deutschen Hochschulbörsenvereine gegründet.
Wahrscheinlich ist Schultz der einzige Kieferorthopäde in Deutschland, der sich so für Gründer engagiert. Zurzeit hält er sechs derartige Beteiligungen. Doch damit nicht genug: Seit 2001 in eigener Niederlassung in Neubrandenburg tätig, ist er in der aktuellen TOP-Focus-Zahnärzteliste im Bereich Kieferorthopädie einer von nur zwei Zahnärzten – Uniklinken eingeschlossen – aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Bran-denburg. Neben der Tätigkeit in seiner großen und stark frequentierten Praxis hat er mehrere Fachbücher im Bereich der Kieferorthopädie verfasst. Auch ist er Mitinhaber von Patenten im Bereich Medizintechnik, Nanotechnologie, Plasmaphysik und Pharmazie. „Mich haben Wirtschaft und Wissenschaft in einem fließenden Übergang immer interessiert“ erklärt Schultz seine ungewöhnliche Bandbreite.
Das erste vorschlagende Unternehmen itravel individual travel gmbh aus Köln (www.itravel.de) ist als einziger Online-Direktveranstalter im Reisemarkt positioniert, der seine Angebote unmittelbar an Konsumenten über Web, Social Media und Mobile Apps vertreibt. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden bei der Umsetzung individuell gewünschter Reiseerlebnisse und unterscheidet sich so im Geschäftsmodell von den auf reinen Preisvergleich ausgerichteten Online-Reiseagenturen. itravel-Kunden reisen mit einem Ultraleicht-Flugzeug, einem E-Bike oder mit dem Heißluftballon, landen mit dem Fallschirm vor dem Hotel, begeben sich auf Walforscherreise oder übernachten in Iglus. Das iPad App des Unternehmens war 2012 auf Platz 2 der weltweit ausgelobten Mobilebeat Awards von VentureBeat, San Fransisco platziert.
Dr. Christian Schultz hält seine Beteiligung an itravel seit Juni 2012 und hat diese im Au-gust 2013 um einen sechsstelligen Betrag aufgestockt. Er unterstützt das Unternehmen bei dessen Finanzierungsbemühungen und war bereit, die Leadfunktion zu übernehmen, um damit anderen Investoren ein wichtiges Signal zu geben. Opportunitäten, deren Verfolgung die Ressourcen des Unternehmens übersteigen, ist er trotz eigener Berufsaktivität bereit, im Sinne des Unternehmens zu sondieren, oft mit unerwartet positivem Ausgang für das Start-up. „Seine Haltung als Investor zeichnet sich durch große Unerschrockenheit, kalkulierte Risikobereitschaft und den Willen aus, das für die Gesellschaft langfristig Richtige umzusetzen“, sagt Axel Schmiegelow, der Geschäftsführer von Individual Travel GmbH.
Die EN3 GmbH, Rostock, hat als Unternehmenszweck die Verstromung von Abwärme mittels eigens entwickelter Rotationskolbenmaschinen für den Einsatz in kleinen Dampf-kraftwerken. Diese werden vorrangig in der dezentralen Energieerzeugung zur CO2 neut-ralen Stromproduktion eingesetzt. Die Technologie ermöglicht es, Rest- und Abwärme, die aus unterschiedlichsten Wärmequellen stammen und häufig ungenutzt an die Umwelt abgegeben werden, in elektrischen Strom umzuwandeln.
Von der Idee überzeugt investierte und finanzierte Dr. Christian Schulz 2009 zusammen mit dem Gründerteam die Unternehmensgründung sowie die weitere Technologieentwick-lung bis zum ersten funktionierenden Prototypen und der Sicherung der Patente. „Wäh-rend dieser Phase ist die in finanzieller Hinsicht enorme Risikobereitschaft hervorzuhe-ben. Selbst bei technologischen Rückschlägen trieb er die Unternehmensentwicklung vo-ran“ lobt das Gründerteam. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Kieferorthopäde übernahm er in dieser Zeit bis 2011 sogar die Funktion des Geschäftsführers, um sicher-zustellen, dass das Team der EN3 GmbH sich voll auf die Technologieentwicklung kon-zentrieren konnte. Im Jahr 2011 wurde das Unternehmen über eine erste Finanzierungs-runde kapitalisiert. Diese Finanzierungsrunde wurde maßgeblich durch ihn vorbereitet. Es beteiligten sich sowohl institutionelle als auch private Investoren aus seinem privaten Netzwerk. Weiterhin gelang es ihm, zusätzliche Fördermittel des Europäischen Struktur-fonds in Höhe von 1,5 Mio. Euro einzuwerben. Auch er selbst beteiligte sich an der weite-ren Finanzierung mit einem sechsstelligen Betrag und hat seine Bereitschaft zu Folgein-vestments signalisiert.
Das dritte Unternehmen UPcload GmbH, Berlin, hat einen Online-Größenberater entwickelt, der Nutzern hilft, beim Kauf von Kleidung im Internet stets die passende Größe zu finden. Die Körpermaße werden mittels eines Algorithmus berechnet oder zentime-tergenau per Webcam erfasst. So können Onlineshops ihre Retourquoten minimieren und ihre Conversion Rate steigern. Zu UPcloads Partnern gehören z.B. Otto.de, The North Face, Strauss Innovation, QVC, Limango und CWS-boco. 2011 ist Upcload von deutsche-startups.de zum “Deutschen Start-up des Jahres“ gewählt worden.
Das Kennenlernen mit Christian Schultz verlief eher untypisch: er schrieb nämlich selbst das Unternehmen per Mail an um mitzuteilen, dass er das Thema interessant finde. Schultz ist seit Juni 2012 in Höhe einer sechsstelligen Investition als Business Angel an der UPcload GmbH beteiligt. Zudem engagiert er sich als Mitglied im Beirat der UPcload GmbH. In diesem Rahmen bringt er vor allem seine Expertise zu Fragen der Finanzierung, Ressourcenplanung und internen Organisation aktiv ein. Er unterstützt die Gründer bei Gesprächen mit potentiellen Investoren, stiftet Vertrauen und war maßgeblich an den erfolgreichen Finanzierungsgesprächen mit einem strategischen Investor im Dezember 2012 beteiligt.
„Herr Schultz ist ein unverzichtbarer und stets ansprechbarer Ratgeber für meinen Mit-gründer und mich. Im Sommer vergangenen Jahres stellte er den Kontakt zu Martin Fröhlich, Gründer des Start-ups PaperC, her, der unserem Team nicht nur mit prakti-schen Tipps zur Seite stehen konnte, sondern auf Empfehlung von Herrn Dr. Schultz schließlich selbst in die UPcload GmbH investierte. Dieses Engagement steht beispielhaft für seine Fähigkeit, Brücken zu schlagen und Akteure miteinander zu vernetzen“, meint Upcload Geschäftsführer Sebastian Schulze.