Von der Öffentlichkeit ziemlich unbemerkt hat der DeepTech & Climate Fonds (DTCF) inzwischen Formen angenommen und besitzt auch eine eigene Website. Das vom Hightech Gründerfonds gestellte Aufbauteam hat die Eckpunkte bereits festgelegt.
Der DTCF wird langfristig mit Mitteln des Zukunftsfonds und des ERP-Sondervermögens finanziert. Seine Aufgabe: Deep-Tech-Unternehmen mit validiertem Geschäftsmodell nachhaltiges Wachstum bei gleichzeitigem Erhalt der Eigenständigkeit ermöglichen. Dabei investiert der DeepTech & Climate Fonds stets gemeinsam mit privaten Investoren. Ziel des Fonds ist, Deep-Tech-Unternehmen als Anker-Investor auf dem Weg zur Kapitalmarktreife zu begleiten. Der Fonds soll den Innovationsstandort Deutschland durch diese Langfrist-Perspektive für Hochtechnologie-Unternehmen nachhaltig attraktiver machen. Dem DeepTech & Climate Fonds steht über die kommenden zehn Jahre perspektivisch ein Gesamtinvestitionsvolumen von bis zu 1 Mrd. Euro zur Verfügung.
Der Fonds richtet sich insbesondere an Unternehmen aus den klassischen Deep-Tech-Bereichen wie z. B. Industry 4.0 / IoT, Robotik, KI, Quantencomputing, Blockchain und Prozess-Automatisierung, aber auch an Unternehmen mit einem technologiebasierten Geschäftsmodell wie zum Beispiel Digital Health, New Energy, Fintech, Smart City und ausgewählte Biotech-Bereiche. Dazu gehören auch innovative Deep-Tech-Unternehmen mit Technologien und Innovationen, die andere Märkte zukünftig wesentlich beeinflussen können.
Der DeepTech & Climate Fonds investiert als Co-Investitionsfonds nur gemeinsam mit privaten kooperierenden Beteiligungsgebern. Das private Investment wird durch den DTCF im Verhältnis von mindestens 30 % (Privat) zu bis zu 70 % (Öffentlich) gespiegelt. Dafür ist der Betrag pro Unternehmen über alle Finanzierungsrunden auf 30 Mio. Euro begrenzt. In der ersten Finanzierungsrunde wird der DTCF mindestens 1,0 Mio. Euro investieren. Der DTCF finanziert auch „Buy&Build“-Strategien und kann so bestehenden Gesellschaftern im Rahmen eines Anteilskaufs eine Exit-Möglichkeit bieten. Der Fonds beschränkt sich stets einen Minderheitsanteil von unter 25 % der Stimmrechte, analog zu allen anderen öffentlichen Investitionsfonds.
Auf privater Seite sieht der DTCF ein breites Spektrum an potenziellen Co-Investoren wie Evergreen-Fonds, börsennotierte Beteiligungsgesellschaften, Stiftungen, Family Offices, Privatunternehmen, aber auch Business Angels, die die Möglichkeit haben, längerfristig an einem Investment festzuhalten. Erste Investitionen sollen zeitnah erfolgen.
Der DTCF ist das bislang einzig neue Instrument im 10 Mrd. schweren Zukunftsfonds der Bundesregierung. Bei den anderen zurzeit gegebenen Bausteinen des Zukunftsfonds handelt es sich um Erweiterungen und finanzielle Aufstockungen vorhandener Instrumente:
- ERP Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität: 2,5 Mrd. Euro
- GFF EIF-Wachstumsfazilität: 3,5 Mrd. Euro
- Venture Tech Growth Financing: 1,2 Mrd. Euro
Damit sind zusammen mit den Mitteln für den DTCF, für den 1 Mrd. Euro bereitgestellt werden, von den 10 Mrd. Euro des Zukunftsfonds 8,2 Mrd. Euro festgelegt. Der Zukunftsfonds soll ausdrücklich „alle Entwicklungsphasen der Unternehmen“ ansprechen. Der vorgesehene Schwerpunkt in der Wachstumsphase ist bereits gut belegt. Business Angels warten auf ein Co-Investment Instrument in der Frühphase, wofür der DTCF nur zum Teil geeignet ist, zumal dessen privater Finanzierungspartner finanzielle Anforderungen erfüllen müssen, für die nur ein kleiner Teil der Business Angels in Betracht kommt.
Quellen:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Internationales_Finanzmarkt/zukunftsfonds.html
https://dtcf.de/