Frankfurt, Essen, Wiesbaden. Dr. Michael Friebe aus der Ruhrgebietsstadt Recklinghausen ist der diesjährige Preisträger der „Goldenen Nase“ und damit „Business Angel des Jahres 2011“. Er erhielt den (undotierten) Preis auf Vorschlag von drei Start-ups der Medizintechnik und Biotec-Branche, an denen er beteiligt ist: SurgicEye GmbH, München, pluriSelect GmbH, Leipzig und Acuros GmbH, Berlin. Ausgezeichnet wurde Friebe jetzt anlässlich des „BAND Business Angels Community Summits“ im bei Wiesbaden gelegenen Taunusort Heidenrod-Watzelhain.
Michael Friebe, Doktor der Gesundheitswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke, hat frühzeitig nach dem Studium, das ihn auch nach San Francisco führte, eine Reihe von Unternehmen der Medizintechnik, insbesondere im Bereich der interventionellen Bildgebung gegründet und zum Erfolg geführt. Als Business Angel richtet er den Fokus ebenfalls auf medizinwirtschaftliche Unternehmen (Produkte und Dienst-leistungen). Ein Investment kommt für ihn dann in Frage, wenn ein “working prototype” nachgewiesen und eine rechtliche Sicherung der Geschäftsidee, z.B. durch eine Patent-anmeldung gegeben ist. Friebe selbst betont, dass er kein bloßer Finanzinvestor sei, son-dern dass er als echter Business Angel Spaß mit und an seinen Investments haben wolle. Gegenwärtig hält er direkt und indirekt Beteiligung an 8 Firmen. Bereits 2006 war Friebe in den „BAND Heaven of Fame“ als ein besonders herausragender „Engel“, aufgenommen worden. Jetzt hat er die höchste Stufe des Business Angels Himmels erklommen. Friebe hat neben seiner Tätigkeit als Business Angel einen Lehrauftrag an der TU München.
Das erste vorschlagende Unternehmen SurgicEye GmbH, München, ist ein 2008 als Spin-Off der TU München gegründetes Medizintechnikunternehmen, das die Operation von Brustkrebs, Hautkrebs und Krebserkrankungen im Hals und Kopfbereich durch Bildgebung und Navigation unterstützt, um eine schonende und sichere Operation zu gewährleisten. Nach einer Seedinvestition von High-Tech Gründerfonds und Bayern Kapital im Jahr 2008 folgte eine von Michael Friebe angeführte Business Angel Serie A Finanzierung im Jahr 2009. Auch schon vor der Investition war Friebe aktiv an der Entwicklung der SurgicEye beteiligt. Dies führte zu einem profitablen Unternehmensaufbau und guten, nachhaltigen Umsätzen bei der SurgicEye im Jahr 2011. Derzeit hat die SurgicEye 15 Mitarbeiter und bis Ende des Jahres 2011 einen siebenstelligen Umsatz. Dr. Joerg Traub, CEO von SurgicEye: „Stets hat Michael Friebe die richtige Antwort auf Alltagsprobleme, die einen Unternehmer 24h/7d beschäftigen.“
Ebenfalls vorgeschlagen wurde Friebe vom Team pluriSelect GmbH, Leipzig, das ihn im Dezember 2010 kennen gelernt hat. „Bis dato hatten wir im Rahmen unserer Kapitalsuche schon Kontakt zu einer großen Anzahl an Business Angels. Leider mussten wir immer wieder feststellen, dass es sehr schwer ist, einen Business Angel für die Biotechnologie-Branche zu begeistern. Wir trafen Herrn Friebe zu einem Zeitpunkt, an dem wir die Hoffnung schon fast aufgeben hatten.“ sagt Dr. Jan-Michael Heinrich, der Geschäfts-führer des Unternehmens. Und: „Für uns ist Herr Friebe der beste Business Angel, der uns und den wir finden konnten. Ohne ihn gäbe es die pluriSelect GmbH nicht mehr.“ Mit neuartigen Methoden ermöglicht pluriSelect die schnelle Trennung unterschiedlicher Zielmoleküle (Zellen, Proteine, Bakterien, Viren) aus Voll- bzw. Nabelschnurblut, Zellkultur und anderen heterogenen Flüssigkeiten schneller und schonender als herkömmliche Ver-fahren.
Das dritte vorschlagende Unternehmen, Acuros GmbH, Berlin, entwickelt Dosiersysteme für medizinische Anwendungen. Seine Einweg Drug Delivery Devices injizieren parenterale Arzneimittel kontinuierlich mit hoher Präzision. Sie sind klein, portabel und benötigen keine Energieversorgung. Acuros-Geschäftsführer Helge Afleff: „Herr Friebe hat uns dabei geholfen, in kurzer Zeit neben seinem Investment weitere Kapitalgeber zu finden. Darüber hinaus haben wir mit Hilfe von Herrn Friebe neue Anwendungen und Marktchancen für unsere Technologie und Produkte identifizieren können.“