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In der Vergangenheit hat sich der Europäische Investitionsfonds (EIF) mit Auskünften über den European Angels Fund (EAF, www.eif.org) eher zurückgehalten – dies ändert sich jedoch zunehmend.
Bereits im Rahmen des Deutschen Business Angel Tags 2016 in Nürnberg hat der EIF einen tieferen Einblick in seine Co-Investment Aktivitäten mit Business Angels im Rahmen des EAF gewährt.
Im März 2017, d.h. fünf Jahre nach dem Startschuss für das ursprünglich auf EUR 60m dotierte Programm für deutsche Business Angels, kann das damalige Pilotprojekt eine bemerkenswerte Entwicklung und eine Reihe erreichter Meilensteine vorweisen:
- Internationaler Roll-out: Neben der Aufstockung von EAF Germany auf aktuell EUR 135m wurde das Programm aufgrund der positiven Erfahrungen zwischenzeitig in fünf zusätzlichen Ländern ausgerollt und ist per heute auf ein Volumen von rund EUR 290m gewachsen. Weitere Länder sowie eine nochmalige Aufstockung von EAF Germany sind in Vorbereitung – bis Ende 2017 soll sich das Volumen auf EUR 600m erhöhen und Business Angels in ganz Europa unterstützen können.
- Zunahme Business Angel Partnerschaften: Per heute wurden Rahmenvereinbarungen mit 53 Business Angels über ein Volumen von EUR 146.3m abgeschlossen – davon alleine 25 über ein Volumen von EUR 61.8m seit Anfang 2016.
- Exponentielles Portfoliowachstum: Obwohl ein Großteil der Business Angels erst seit kurzem Partner des EAF ist, konnte der EAF bereits mehr als 200 Co-Investitionen tätigen – rund die Hälfte hiervon seit Anfang 2016. Insgesamt hat sich die Portfoliogröße in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr jeweils fast verdoppelt. Bemerkenswert ist, dass aufgrund der teilweise noch sehr kurzen Laufzeiten hierfür bislang lediglich 20% der Kapitalzusagen abgerufen wurden – bei vorsichtiger Fortschreibung von neuen Business Angel Partnerschaften und anhaltendem Portfolioaufbau werden so bis zum Jahr 2022 mehrere tausend Unternehmen finanziert werden.
Eine Vorreiterrolle kommt dem deutschen Teil des Programms zu, auf das der größte Teil der Fazilität und der Großteil der Aktivitäten entfällt. Bei 25 Business Angels wurden Kapitalzusagen in Höhe von EUR 93.7m gewährt, d.h. jeder Business Angel aus dem deutschen Programmteil verfügt im Schnitt über ein gemeinsames Investitionsvolumen mit dem EAF von ca. EUR 7.5m. Für rd. 100 Co-Investments in Portfoliounternehmen haben die deutschen Investoren bereits EUR 21.3m beim EAF abgerufen. Aufgrund des anhaltenden Erfolgs ist für 2017 eine weitere Aufstockung des deutschen Programmteils um EUR 150m vorgesehen.
So beeindruckend die Zahlen auch sind – dahinter stecken Menschen und Geschichten, und auch hier lüftet der EIF bislang geheim Gehaltenes. So findet sich im Internet seit Dezember eine Liste der im Rahmen von EAF unterstützten Business Angels unter www.eif.org/eaf-selected-angels, und auf Veranstaltungen werden auch Einblicke ins Portfolio gewährt.
Die Interaktion zwischen EAF und Business Angels gestaltet sich inzwischen reibungslos – der Abschluss eines Rahmenvertrags mit dem EIF ist binnen drei bis vier Monaten, also einem üblichen Zeitraum für eine Investitionsentscheidung, realistisch und das inzwischen sechsköpfige Team beim EIF steht seinen Vertragspartnern Rede und Antwort. Falk Strascheg, einer der ersten EAF Co-Investment Angels, etwa sagt: „Sehr erfreulich fand ich, dass der EAF auf einige meiner Bemerkungen prompt reagiert hat. So hat er Möglichkeiten der Vereinfachung des Abschlusses von Treuhandeinzelvereinbarungen aufgezeigt und sich auch zu einer Verschlankung des Reportings bereit erklärt.“ Aufgrund der guten Zusammenarbeit und der fortschreitenden Investitionstätigkeit seit 2012 haben Falk Strascheg und der EIF das ursprüngliche Co-Investitionsvolumen in 2016 noch einmal aufgestockt.
Bezüglich einer Renditeprognose hält man sich beim EIF aufgrund des größtenteils noch sehr jungen Portfolios zwar noch zurück. Dem Vernehmen nach gibt es jedoch schon spürbare Bewertungssteigerungen und erste erfolgreiche Exits, die die Hypothese zu belegen scheinen, dass erfahrene Business Angels an Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen können. Sollten sich diese Tendenzen fortsetzen, könnte der EAF tatsächlich eine früh gesteckte Vision realisieren und, bislang ausschließlich aus öffentlichen Mitteln gespeist, einen attraktiven Zugang zur Asset Klasse Business Angel Co-Investments auch für eine erweiterte Investorenbasis aus bspw. institutionellen Investoren oder Family Offices bieten.
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