Manifest ruft zur Unterschriftsaktion auf
Trotz Sommerpause hat der vom Bundesfinanzminister lancierte Beschluss des Bundesrats, rückwirkend die Veräußerungsgewinne von Business Angel GmbHs bei Beteiligungen bis 10 % nicht mehr steuerfrei zu stellen, in der Szene inzwischen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Zur Erinnerung: BrANDneues 02/2012 vom 06.07.2012 hatte als erstes die fatale Wirkung dieser vorgesehenen Gesetzesänderung auf Business Angel GmbHs aufgedeckt. In BANDquartal Nr. 3/2012 hatte Joachim Breithaupt, Rechtsanwalt und Steuerberater, Partner der Sozietät Osborne Clarke, Köln erläutert, dass mit der Gesetzesänderung ca. 30% Körperschaft- und Gewerbesteuer anfallen und im Falle der Gewinnausschüttung aus der Holding nochmals Abgeltungssteuer von 25% plus Soli und ggf. Kirchensteuer (BANDquartal 03/2012).
Nun kommt das Problem in der Szene an. Der Newsletter von Gründerszene.de ruft jetzt zu einer Unterschriftsaktion auf. Gründer und Business Angels können eine Manifest unterzeichen, das gegen die beabsichtigte Änderung protestiert. Und das Internetportal deutsche-startups.de hat Testimonials von 11 Gründern und Business Angels veröffentlicht, die dringend vor der Gesetzesänderung warnen.
BAND begrüßt es sehr, dass jetzt die Szene reagiert. Möglichst viele Business Angels, Gründer und Netzwerker sollten sich an der Unterschriftenaktion beteiligen. Bislang ist es hauptsächlich die IT Szene, die sich meldet. Aber das Thema geht alle Business Angels an, egal in welcher Branche sie investieren.
Gemeinsam mit den Business Angels Netzwerken wird BAND darauf hinwirken, dass dem Bundestag – nur von dort ist Hilfe zu erwarten – dieser K.o.-Schlag für die deutsche Gründungslandschaft vor Augen geführt wird. Denn der Ball liegt jetzt im deutschen Parlament, das über den Vorschlag zu entscheiden hat.