10. November 2019

BrANDneues 6/2019 – GroKo: 10 Mia. Zukunftsfonds und Verbesserungen bei Mitarbeiterbeteiligungen


Weitgehend unbeachtet hat die GroKo beim Kompromiss zur Grundrente auch zwei für Start-ups und deren Finanzierung wichtige Maßnahmen vereinbart, nämlich

• „bessere Chancen für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen
• die Schaffung eines 10-Milliarden-Euro-Investitionsfonds für Zukunftstechnologien.“

Allseits gerätselt wird nun, was sich genauer dahinter verbirgt. Bisher konnten wir zu beiden Fragen keine näheren Erläuterungen finden.

Da gute Mitarbeiter zu gewinnen für Start-ups immer schwieriger wird, bekommen Mitarbeiterkapitalbeteiligungsprogramme eine immer größere Bedeutung. Die Rahmenbedingungen hierfür sind in Deutschland nicht die besten. Das dürfte Common Sense sein. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen hat heute in einem Antrag im Deutschen Bundestag gefordert, bei jungen, innovativen Unternehmen den Steuerfreibetrag von 360 Euro auf 5.000 Euro anzuheben (BT Drucksache 19/15118). Zielt die GroKo auch in diese Richtung?

Das Thema Zukunftsfonds wird seit längerem in Politik und Öffentlichkeit diskutiert. Am 02.08.2019 hatte BAND über einen diesbezüglichen Antrag der FDP Fraktion im Deutschen Bundestag und eine positive Analyse des „Dänischen Modells“ in WISO direkt 07/219, einer Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung, berichtet. www.business-angels.de/kommt-der-zukunftsfonds-deutschland/. Das „Dänische Modell“ hat zum Ziel, es Versicherungen und Pensionsfonds zu erleichtern, sich an der Finanzierung von Venture Capital zu beteiligen. Da sich auch der CDU Wirtschaftsrat in eine ähnliche Richtung geäußert hatte, ist zu vermuten, dass die GroKo mit dem 10 Milliarden Euro Fonds ein derartiges Modell ins Auge gefasst hat. Informationen hierzu gibt es allerdings bisher nicht.

BAND hat daher bei den beteiligten Parteien der Großen Koalition nachgefragt und wird wieder berichten.