Das Förderprogramm „Invest 2.0“ des Bundeswirtschaftsministeriums hat das Zeug, der Start-up-Finanzierung in Deutschland neuen Schwung zu verleihen. Investoren erhalten nämlich jetzt bis zu 100 000 € pro Jahr an Zuschüssen für Beteiligungen an jungen innovativen Unternehmen. Außerdem können sie sich die Steuer auf Veräußerungsgewinne erstatten lassen. Der Startschuss für das neue Programm fiel am 1. Januar. Das Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) begrüßte es begeistert als „eines der weltweit besten Förderprogramme für Angel Investoren“.
Entsprechend beschwingt startete die Zielgruppe ins neue Jahr: Die Teilnehmer des Business Angels Panels bewerteten ihre Geschäftslage im ersten Quartal mit durchschnittlich 6,07 Punkten. Das ist der höchste Wert, der in der gut 15-jährigen Geschichte der Umfrage je erreicht wurde. Die Skala reicht dabei von 1 (=sehr schlecht) bis 7 (=sehr gut). Auch bei den Geschäftsaussichten markierten die Befragten einen neuen Rekord: 5,87 Punkte.
Neu – beziehungsweise stark verändert – präsentiert sich auch der Branchenfokus der Geldgeber: Am liebsten investieren sie aktuell in Webservices, also Dot.coms. Eine echte Überraschung folgt dann auf Platz zwei der Hitparade: Hier konnten sich die Anbieter von Medien/Entertainment einreihen. Sie lagen zuletzt auf Platz 13. Hintergrund könnte der „Gamification“-Trend sein, also die Erhöhung von Mitarbeitermotivation, Lernerfolg oder Kundenbindung auf einer spielerischen Ebene. Softwareschmieden schieben sich auf Platz drei. Medizintechniker – zuletzt noch Engels Lieblinge – müssen sich mit Platz vier begnügen. Und Industrieautomatisierer schaffen es von Platz sieben zurück in die Top fünf.
Trotz „Invest 2.0“ verblieb die Zahl der Neuinvestitionen zuletzt noch auf Normalmaß: 40 % der Befragten nahm frisches Kapital in die Hand, um ein Start-up zu unterstützen.
Mit Geld überschüttet wurde dabei niemand. Durchschnittlich investierten die Wagnisfinanzierer nur gut 50 000 €.
Kasse gemacht hat derweil kaum ein Investor: Nicht einmal jeder Zehnte meldete die Veräußerung von Unternehmensanteilen.
Dementsprechend hat sich das vorhandene Budget nicht verändert: Noch sind 35 % der für Angel-Investments vorgesehenen Mittel frei verfügbar.
In den Zusatzfragen der jüngsten Panel-Runde drehte es sich um Co-Investments. Ergebnis: Bei gut jedem zweiten Deal setzen die Finanzierer auf Teamwork. Sie suchen sich also einen Partner, um das Risiko zu teilen und das Know-how zu erweitern.
via VDI Nachrichten, sta