16. März 2020

Corona – wie kann die Start-up-Liquidität gesichert werden?


Es dürfte unstreitig sein, dass besonders Start-ups durch die Corona Krise in eine prekäre Lage geraten werden. Ob die Liquiditätshilfen und andere Teile des Maßnahmenpakets der Bundesregierung auch bei Start-ups wirken, ist sehr zweifelhaft. BAND hat daher bei seinen Mitgliedern eine Schnellumfrage durchgeführt, wie sie die Lage einschätzen und ist mit einem ersten Vorschlag an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier herangetreten.

Zu befürchten ist, dass das Instrument der Rückverbürgung von Bankkrediten zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen durch die KfW bei Start-ups nicht wirken wird. Zu Banken bestehen außer normalem Kontokorrentgeschäft seitens der Start-ups keine Kreditlinien, weil keine Sicherheiten gestellt werden können oder das Geschäftsmodell mangels Bewährung durch die Banken nicht einschätzbar ist. Banken werden daher vermutlich auch kaum Interesse an solchen für sie kostenaufwändigen rückverbürgten Liquiditätshilfen für Start-ups haben.

Die üblichen Finanziers von Start-ups sind Business Angels und VCs. Daher ist es naheliegend, daran zu denken, ihnen für die Bridgefinanzierung der Start-ups zur Überwindung des Liquiditätsengpasses eine ähnliche Rückverbürgung der KfW zu gewähren. Da sie in den meisten Fällen, wo dies in Betracht kommt, selbst schon in die Start-ups investiert haben, werden sie die Mittel mit der gebotenen Sorgfalt einsetzen. Ein solches Feintuning der Maßnahmen soll nach Aussage von Bundesfinanzminister Olaf Scholz in einer Talkrunde möglich sein.

Die Maßnahme käme nach Meinung von BAND auch dem Start-up Finanzierungsmarkt insgesamt zugute. Es droht die Gefahr, dass viele Business Angels und VCs ihr bereits investiertes Geld verlieren werden. Sollte diese Situation eintreten, könnte das den Angel- und VC-Markt mittelfristig austrocknen, wie dies auch nach der Krise 2000/2001 der Fall war.

Foto: rrice@Adobestock