01. März 2018

Deutsche Tech Start-ups sind international gefragt


Die kürzlich veröffentlichte Studie „Fast growth in Germany: Tech start-ups and investors setting new benchmarks. Transaktionsmarkt für schnell wachsende Technologieunternehmen in Deutschland“ von EY liefert interessante Erkenntnisse über das Wachstum der deutsche Tech Start-up Szene.

Das Finanzierungsvolumen deutscher Start-ups sei demnach im letzten Jahr stark angestiegen. Die Top 100 der deutschen Start-ups erhielten insgesamt eine Finanzierung von 8,5 Milliarden US Dollar. Mit 69,7% stammen die meisten von ihnen aus Berlin (Hamburg und München folgen mit jeweils ca. 8%). Die hohe Dichte an Erfolgsfällen (Delivery Hero, Zalando, HelloFresh), Investoren, Talenten und anderen Stakeholdern aus Berlin seien Gründe für die hohe Anzahl an Wachstumsunternehmen in der Hauptstadt. Zudem zeige sich, dass das Investitionsvolumen 2017 im Vergleich zum Vorjahr enorm angestiegen sei. Jede der Top 5 Investitionen aus dem Jahr 2017 weist einen dreistelligen Investitionsbetrag auf, während 2016 keine einzige Investition in den dreistelligen Millionenbereich kommt. Die Branchen Food, Retail und Fintech erzielten dabei die meisten Investitionen.

Starkes Interesse an Investitionen in deutsche Tech-Start-ups in der Wachstumsphase kommt von Investoren weltweit, die damit eine globale Investitionsstrategie verfolgen. Fast zwei Drittel an internationalen Investoren kommen aus Europa, der Rest kommt vorwiegend aus Nordamerika. Die Verfasser der Studie sehen in den Ergebnissen eine vielversprechende Entwicklung nach der der deutsche Markt weiterhin eine führende Position in Europa halten wird.

In der Seed-Phase sieht das Bild deutlich anders aus. Hier investieren nach wie vor vornehmlich deutsche Akteure: die Studie nennt namentlich die KfW, den High-Tech-Gründerfonds und die NRW-Bank sowie private VC-Geber wie Rocket Internet und Project A. Nicht explizit erwähnt wird leider der Beitrag von Business Angels, der besonders in der Seed-Phase beträchtlich ist, wenn eben auch schwer zu quantifizieren.

Für den Exit bleiben Corporates die wichtigsten Kanäle deutscher Tech-Unternehmen. So können etwa 88% der Exits aus 2017 nationalen und internationalen Unternehmen zugerechnet werden. Insbesondere die Verkäufe an internationale Finanzinvestoren und Corporates sind in den letzten zwei Jahren deutlich angestiegen und machten zuletzt 54% der Exits aus.

Für 2018 machen die Autoren zwei Trends aus: zum einen werde der Einfluss großer internationaler Akteure (Finanzinvestoren oder Corporates) auf die deutsche Tech-Szene weiter steigen. Die wichtigsten Trends auf den Seiten der Geschäftsmodelle seien dagegen Blockchain-Technologie, Künstliche Intelligenz, E-Health, E-Mobility und Smart Logistics.

Download der kompletten Studie hier: http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-fast-growth-in-germany/$FILE/ey-fast-growth-in-germany.pdf