Der Deutsche Startup Monitor (DSM) 2024, herausgegeben vom Startup Verband, gibt einen Überblick über die aktuelle Lage des deutschen Start-up Ökosystems.
Im Kapitel “Wirtschaftliches Umfeld und Politik” werden die Forderungen von Gründerinnen und Gründerinnen an die Bundespolitik zusammengefasst. Nach “Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen”, was Gründerinnen/Gründer und Unternehmerinnen/Unternehmer in hohem Maße tangiert, und “Steuererleichterungen für junge Unternehmen” ist es vor allem die “Stärkung der Frühphasenfinanzierung“, die Gründerinnen und Gründer als zu forcierende Maßnahme für das Start-up Ökosystem durch die Bundesregierung in der laufenden Legislaturperiode sieht.
Nach staatlichen Mitteln spielt Angel Finanzierung wichtigste Rolle
Der Zugang zu Kapital bleibt schwierig. Der Rückgang von Venture-Capital-Investitionen ist ein Problem, obwohl 74,1 % der Start-ups planen, in den nächsten 12 Monaten frisches Kapital aufzunehmen. Staatliche Fördermittel spielen die wichtigste Rolle (48,8 %), besonders in der Frühphase von Start-ups – gefolgt von Business Angel Finanzierung (32,0 %). Business Angels stellen die bevorzugte Kapitalquelle von 38,7% der Befragten dar, was eine Diskrepanz (zwischen genutzt und bevorzugt) von knapp 8 % darstellt.
Das Investmentklima bleibt angespannt. In Ergänzung zum Geschäftsklima wird im DSM auch die Einschätzung der Gründerinnen und Gründer hinsichtlich der Investmentbereitschaft von Wagniskapitalgeberinnen und -gebern erfasst. Wie im Vorjahr bewertet mit 16,4 % nur ein sehr geringer Anteil die derzeitige Investmentbereitschaft von Business Angels und VCs in ihr Unternehmen positiv. Dagegen nehmen die Hälfte (50,7 %) die aktuelle Lage hier als schlecht wahr.
Anteil der Gründerinnen sinkt
Der Anteil von Gründerinnen ist von 20,7 % auf 18,8 % gesunken, was auf strukturelle Barrieren hinweist. Mit der BAND-Awarenesskampagne “Women Angels Mission ’25” wird gegengesteuert und mit verschiedensten Maßnahmen mehr weibliche Angels und mittelbar auch mehr weibliche Gründerinnen motiviert, zu investieren bzw. zu gründen.
Weitere Aspekte des Deutschen Startup Monitors zusammengefasst:
Profitabilität statt Wachstum
Im Vergleich zu den Vorjahren setzen Start-ups stärker auf Profitabilität anstatt auf schnelles Wachstum. Rund 78,8 % der Start-ups haben Profitabilität als zentrales Ziel. Dies zeigt sich vor allem im B2B-Sektor, wo der Umsatzanteil durch Geschäftskunden auf 74,7 % gestiegen ist. Viele Start-ups legen Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit
Fast die Hälfte der Start-ups (48,1 %) ordnen sich der Green Economy zu, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Nachhaltigkeit bleibt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ein Schlüsselfaktor für viele Start-ups, die innovative Lösungen in Bereichen wie erneuerbare Energien und Ressourcenschonung vorantreiben.
Internationalisierung
Fast 50 % der Start-ups planen, in den kommenden Jahren in den nordamerikanischen Markt zu expandieren, was den wachsenden internationalen Fokus zeigt. Auch der europäische Markt bleibt von großer Bedeutung.
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