13. Februar 2015

“Die ersten fünf Jahre waren ziemlich ernüchternd”

Dr. Egbert P. Willam ist unser zweiter Gesprächspartner in der Reihe der BANDlisting-Porträts.

Zunächst einige allgemeinWillamHeadere Fragen: Seit wann sind Sie als Business Angel aktiv und wie sind Sie dazu gekommen, in Start-ups zu investieren?

Ich habe 2001 als Business Angel begonnen. “Hauptberuflich” hatte ich damals gerade eine Private Equity Firma gegründet, die allerdings ausschließlich in der Branche Finanzdienstleister aktiv ist, und so lag es nahe, im privaten Bereich ähnliches zu tun. Die ersten fünf Jahre waren dabei ziemlich ernüchternd, ich stolperte allein in eine Reihe von Beteiligungen, die fast alle mit einem Verlust endeten. Gottseidank ließ ich mich davon nicht entmutigen und hatte seither auch einige große Erfolgserlebnisse. Das monetäre ist aber ohnehin nur zweitrangig; Antrieb ist die Möglichkeit, ein Berufsleben voll Erfahrungen und Wissen noch sinnvoll einsetzen zu können, Belohnung ist die Tätigkeit mit jungen, motivierten Gründern.

Haben Sie einen Branchenfokus bei Ihren Beteiligungen? Steht dieser in Zusammenhang mit ihren beruflichen Erfahrungen vor/neben Ihren BA-Aktivitäten?

Bei meinen Beteiligungen als BA agiere ich völlig losgelöst von meinem beruflichen Branchenfokus, und empfinde es gerade als besonders bereichernd, über Branchen wie Umwelt, erneuerbare Energien, IT oder Biotechnologie viel Neues zu lernen. Gewisse Synergien zwischen geschäftlichen und privaten Beteiligungen ergeben sich natürlich einfach aus dem Wissen um Prozesse, Abläufe und dem Netzwerk, das zur Verfügung steht.

Sie sind auch Mitglied in einem Business Angels Netzwerk, der Business Angels Agentur Ruhr e.V.. Welche Vorteile ergeben sich Ihrer Ansicht nach aus der Mitgliedschaft in einem Netzwerk?

Ich bin Mitglied in mehreren formalen und informellen BA-Netzwerken und sehe die Vorteile vor allem im Dealflow und der Zahl und Vielfalt von Angeboten als auch im Austausch und der Möglichkeit der Syndizierung mit anderen BAs.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Syndizierung von Beteiligungen gemacht?

Durchweg sehr gute. Es liegt auf der Hand, dass sowohl bei der Beurteilung von Geschäftsideen und der Validierung von Start-ups als auch bei Umsetzung und strategischen Begleitung mehrere BAs mit unterschiedlicher Ausbildung und Erfahrung insgesamt tiefer und breiter aufgestellt sind und das Beteiligungsrisiko deutlich mindern.

Welche Qualitäten muss ein Gründerteam mitbringen, um Sie zu begeistern und von einem Investment zu überzeugen?

Ich muss spüren können, dass es von Geschäftsidee und Konzept voll überzeugt ist und sich bedingungslos dafür einsetzt – auch finanziell. Natürlich sollten auch die notwendigen fachlichen Qualifikationen und Erfahrungen vorhanden sein.

Kontakt:

Dr. Egbert P. Willam

EWillam@KENinvest.com

Mit Egbert Willam sprach BAND Projektmanager Matthias Wischnewsky

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