18. Februar 2025

Neue Studien im Sammelwerk “Angel Investment Research in Europe – Documentation & Debate”


Wie bereits im Januar berichtet, hat BAND zusammen mit Business Angels Europe (BAE) das erste europaweite Dokument zur Nischenforschung “Angel Investing in Europe” veröffentlicht. Als “living document” soll die Unterlage Ausgangspunkt für eine strukturierte Übersicht von Forschungsprojekten im Bereich Angel Investing in Europa sein, zur Diskussion anregen und stetig erweitert werden.

Nun wurden der Dokumentation zwei neue Studien des renomminierten Angel Forschers Colin Mason hinzugefügt:

Keith Arundale; Colin Mason: Business angel groups as collective action: an examination of the due diligence process (2024)

Die Studie untersucht den Due Diligence Prozess innerhalb von Business Angels Gruppen – am Beispiel der “Henley Business Angels” in Großbritannien. Die Autoren stellen fest, dass trotz der kollektiven Struktur solcher Gruppen die Due Diligence Prüfungen oft individuell und mit begrenzter Sorgfalt durchgeführt werden. Mitglieder neigen dazu, eigenständig Bereiche von persönlichem Interesse oder Bedenken zu untersuchen, teilen jedoch ihre Erkenntnisse mit einer Gruppe. In einigen Fällen verlassen sich Mitglieder auf die Due Diligence Ergebnisse anderer, insbesondere wenn diese außerhalb ihres Fachgebiets liegen oder sie selbst nicht genügend Zeit haben. Die Studie hebt hervor, dass es an rigoroser gemeinsamer Prüfung mangelt und der Prozess mehr kollektive Anstrengungen erfordern könnte.

Tiago Botelho; Colin Mason: ‘All for one and one for all?’ Business angel groups as collective action (2024)

Die Studie untersucht die Rolle von sog. Gatekeepern in professionell organisierten Business Angel Gruppen. Gatekeeper sind Manager, die für die anfängliche Auswahl von Investitionsmöglichkeiten verantwortlich sind. Die Autoren der Studie analysieren diesen Prozess mithilfe der “principal-agent theory“, um zu verstehen, ob die Gatekeeper im besten Interesse der Gruppenmitglieder handeln. Durch die Analyse fanden die Autoren heraus, dass die meisten Gatekeeper die gemeinsamen Interessen der Mitglieder berücksichtigen. Dies könnte auf einen potenziellen “Moral Hazard” hindeuten; jedoch zeigen Interviews, dass Gatekeeper sich auf Maßnahmen konzentrieren, die den Nutzen für die Mitglieder der Angel Gruppen erhöhen.

Hier geht’s zur gesamten Dokumentation.