Seit langem fordert BAND staatlich finanzierte Angel-Co-Investmentfonds, bei denen der Angel den Lead übernimmt.
Nun geht Österreich mit gutem Beispiel voran. Die Austria Wirtschafts Service GmbH (aws – vergleichbar mit der KfW) hat das Programm „aws Start-up Invest“ aufgelegt, das darauf abzielt, junge, technologieorientierte Unternehmen in der Gründungs- und ersten Wachstumsphase gemeinsam mit erfahrenen Investor*innen zu finanzieren.
Im Rahmen eines Calls (der erste endet am 29.09.2023) wählt die aws qualifizierte Investor*innen (Business Angels, Family-Offices, Angel-Konsortien) aus. Diese investieren als Ziel 1 Mio. Euro aws-Mittel treuhänderisch und gemeinsam mit eigenen Mitteln und zu gleichen Konditionen (pari passu). Der Anteil von aws beträgt 40 %, bei weiblichen Angels 50 %. Alle Investitions- und Exitentscheidungen (auch hinsichtlich der aws-Mittel) werden ausschließlich von der ausgewählten Bewerberin bzw. vom ausgewählten Bewerber ohne Involvierung der aws getroffen.
Das Entgelt für die treuhändige Verwaltung der mit aws-Mitteln finanzierten Beteiligungen erfolgt erfolgsabhängig in Form eines Carries auf den jeweiligen Veräußerungsgewinn pro Treuhandbeteiligung. Auf die aws-Mittel entfallende direkte Transaktionskosten werden aus den dem Treuhänder zur Verfügung gestellten Mitteln getragen.
Der neue Co-Investment Fonds des aws ist in seinen Strukturen stark dem European Angels Funds nachempfunden, der leider trotz hervorragender Performance keine neuen Angels mehr akkreditiert. Hervorzuheben ist, dass die aws die Konditionen sehr transparent darstellt einschließlich der Voraussetzungen, die die Investor*innen erfüllen müssen.
Quelle: www.aws.at/aws-start-up-invest-boosting-scaling-potentials