04. November 2019

Siebter Deutscher Start-up Monitor veröffentlicht – Zugang zu Wagniskapital vielfach schwierig


Am 04. November 2019 haben der Bundesverband Deutsche Startups e. V. und die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Berlin den siebten Deutschen Startup Monitor (DSM) vorgestellt. Beteiligt haben sich daran knapp 2.000 deutsche Start-ups, die höchste Teilnehmerzahl seit der DSM im Jahr 2013 erstmals veröffentlicht wurde. Mit der Studie sollen die Start-ups in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht und ihren Anliegen Gehör verschafft werden.

Trotz einer vielfach optimistischen Zukunftseinschätzung empfinden es Gründerinnen und Gründer als zunehmend schwierig, an Geld zu kommen. Für 38 Prozent der Befragten ist die Kapitalbeschaffung eine große Hürde. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2018. Auffallend ist, dass zwischen den Finanzierungsquellen, die Start-ups tatsächlich nutzen, und denen, die sie sich wünschen, eine große Diskrepanz herrscht. 81 Prozent der Befragten setzen für die Finanzierung auf eigene Ersparnisse, aber nur 40 Prozent bevorzugen diese Option. 23 Prozent arbeiten mit Business Angels zusammen, während 39 Prozent diesen Weg der Finanzierung gerne gehen würden. 15 Prozent nutzen bereits Venture Capital, 40 Prozent würden dies gerne tun. Die wichtigen Wachstumsbeschleuniger Wagniskapital und Business Angels fehlen laut der Studie also noch viel zu häufig in Deutschland. Aber woran liegt das? Die Studie zeigt, dass ein gut funktionierendes und weit verzweigtes Netzwerk ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Denn der Zugang zu Wagniskapitalgebern kam bei über der Hälfte der Befragten (56 Prozent) über persönliche Kontakte zustande. 39 Prozent der Gründerinnen und Gründer gaben an, dass es nach wie vor schwer sei, Zugang zu den relevanten Personen auf dem Kapitalmarkt zu erhalten.

Die Studie zeigt weiter, wie die genutzten Finanzierungsquellen sich abhängig von der Start-up-Größe (Mitarbeiteranzahl) unterscheiden. Mit steigender Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verlieren die eigenen Ersparnisse deutlich an Bedeutung und werden zunehmend durch VC und Kapital von Business Angels ergänzt.

Start-ups setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit

„Mit ihren innovativen Ideen sorgen die Start-ups nicht nur für Wachstum sie treiben auch die Digitalisierung in Deutschland voran und gestalten so den technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt“, so Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen, Autor der Studie. Knapp zwei Drittel der Befragten haben ein digitales Geschäftsmodell. Im Zentrum stehen dabei immer häufiger innovative Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality oder Blockchain. Zudem werden Kriterien der Nachhaltigkeit bei der Gründung immer wichtiger. Ein gutes Drittel der Befragten (37 Prozent) ordnet seine Produkte oder Dienstleistungen der „Green Economy“ zu.

Die Studie finden Sie hier.
Quelle: www.deutscherstartupmonitor.de/